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Bilanz 2024 – Die Passagierzahlen erreichen annähernd Vorkrisen-Niveau

Im Jahr 2024 begrüsste der Flughafen rund 8,9 Mio. Passagiere, was einer Zunahme von 10,2% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Gegenüber 2019 lagen die Passagierzahlen bei 98%. Auch die Frachtzahlen pendeln sich auf Vorkrisen-Niveau ein. Der Bereich Industrie zeigte sich nach wie vor robust.

Per Ende 2024 wurden auf der Plattform 6500 Arbeitsplätze gezählt, davon 428 beim EuroAirport als Flughafenbetreibergesellschaft. Der EuroAirport verzeichnete zudem eine Rekordzahl an Auszubildenden. Der Flughafen bleibt damit einer der wichtigsten Arbeitgeber in der trinationalen Region. Die weitere Erholung des Verkehrs ermöglichte auch eine weitere Erhöhung der Investitionen in die Flughafeninfrastruktur (Instandhaltungs- und Instandsetzungsarbeiten).

 

Die drei strategischen Geschäftsbereiche

Weitere Erholung des Passagierverkehrs

Im Jahr 2024 verzeichnete der EuroAirport 8,9 Millionen Passagiere, was im Vergleich zum Vorjahr einer Zunahme von 10,2% entspricht. Gegenüber 2019 liegt das Passagieraufkommen bei 98%. 2024 ist somit nach 2019 das zweitstärkste Jahr in der Flughafengeschichte.

Der europäische Luftverkehr war 2024 von grossen Verspätungen geprägt. Grund waren unter anderem reduzierte Flugsicherungskapazitäten und schlechtes Wetter. Der Betrieb am EuroAirport verlief trotzdem geordnet dank zweier Neuerungen: der Einführung einer Slot-Koordination (Stufe 2) und der Austausch von Echtzeitdaten mit der europäischen Flugsicherung Eurocontrol.

Die Anzahl der Gesamtflugbewegungen belief sich im Jahr 2024 auf 94 124 (+6,6%/2023 bzw. -5,2%/2019), davon 73 924 (+7,2%/2023 bzw. -9,2%/2019) gewerbsmässige Flüge.

Im Jahr 2024 boten rund 30 Fluggesellschaften insgesamt 100 Destinationen an, in erster Linie nach Europa und in den Mittelmeerraum. Neu zählen Oslo und Dubai zu den ab dem EuroAirport direkt angeflogenen Destinationen.

Frachtaufkommen pendelt sich auf Vorkrisen-Niveau ein

Der Flughafen Basel-Mulhouse nimmt beim Frachtverkehr eine strategische Rolle im trinationalen Logistikcluster ein.

Während der Krise hatte der Frachtumschlag zugenommen. 2024 war das Frachtaufkommen im Vergleich zum Vorjahr zwar noch leicht rückläufig, pendelt sich aber allmählich auf Vorkrisen-Niveau ein: Das gesamte Frachtvolumen entspricht 99% des Volumens von 2019 (2024: 104 800 Tonnen, 2019: 106 075 Tonnen).

Der Geschäftsbereich Industrie bleibt weiterhin stabil

Der auf Wartung und Umbau von Flugzeugen spezialisierte dritte Geschäftsbereich «Industrie» zeigte sich im Jahr 2024 erneut stabil. Jet Aviation und AMAC Aerospace haben beide für die nächsten Jahre substanzielle Investitionen in ihre Hangars und Firmengebäude angekündigt. Auch die Anzahl Arbeitsstellen ist bei beiden Firmen steigend. Die MRO (Maintenance, Repair & Overhaul) Branche weist ein weltweites Wachstum auf, wovon die Flughafenplattform profitiert.

Das industrielle Kompetenzzentrum des EuroAirport ist von weltweiter Bedeutung und generiert einen Drittel der Arbeitsplätze auf der Flughafenplattform. Es umfasst die fünf Unternehmen Jet Aviation, AMAC Aerospace, Air Service Basel, Nomad Technics AG und Pilatus.

 

Fokus auf Dienstleitungsqualität und Umweltthemen

Bei allen Entscheidungen des Flughafens werden die drei Pfeiler der nachhaltigen Entwicklung – Wirtschaft, Soziales und Umwelt – miteinbezogen. Gemäss der Strategie EAP 2023 steht zum einen die Verbesserung der Dienstleitungsqualität im Fokus, zum anderen liegt ein besonderes Gewicht auf Umweltthemen. Hier sind die beiden wichtigsten Handlungsschwerpunkte die Reduktion des Nachtfluglärms sowie die Reduktion des CO2-Fussabdrucks.

 

Verbesserung der Dienstleitungsqualität

Der Flughafen hat beschlossen, das Projekt „EMT“ (Evolution Modulaire du Terminal) umzusetzen. Dieses ermöglicht, die Terminalinfrastruktur des EuroAirport zu erweitern und zu modernisieren. Das Projekt ist in einzelne, voneinander unabhängige Module aufgeteilt, was eine schrittweise und flexible Umsetzung der einzelnen Module erlaubt. Das erste Modul „Landside“ umfasst einen Anbau des bestehenden Terminalgebäudes von rund 14 000 m² an der Ostseite sowie die Modernisierung von 15 000 m² im bestehenden Terminal. Der Baubeginn ist für 2027 geplant, die Fertigstellung des neuen Gebäudes für 2030/31. In der Zwischenzeit setzt der Flughafen einen Aktionsplan um, um die Servicequalität mit gezielten Massnahmen bis 2026 zu verbessern. Einige Projekte sind bereits abgeschlossen (Renovierung des Ankunftsbereichs), andere befinden sich in der Umsetzung (Neugestaltung der Gastronomie) oder in Planung (Renovierung der Sanitäranlagen, Beschilderung, Verbesserung der Gatebereiche etc.).

 

Umwelt


Reduktion des nächtlichen Fluglärms

Im Zentrum der Lärmstrategie des EuroAirport steht die Reduktion der nächtlichen Lärmemissionen (zwischen 22 und 06 Uhr) und die Umsetzung der im neuen Lärmvorsorgeplan 2024-2028 (Plan de Prévention du Bruit dans l’Environnement, PPBE) vorgesehenen Massnahmen.

Betreffend die Reduktion des Nachtfluglärms konnten 2024 wiederum Fortschritte erzielt werden. Der Lärm nach 23 Uhr konnte v.a. im Norden des Flughafens (Reduktion von mehr als 6 dbB(A) zwischen 23-24 Uhr seit 2019) beträchtlich reduziert werden. Dies v.a. durch die konsequente Umsetzung der seit Februar 2022 geltenden Massnahme (Erlass vom 6. August 2021: Verbot geplanter Starts nach 23 Uhr). Im Süden muss noch nachgebessert werden; hier hat sich die Lärmsituation seit 2019 nur leicht verbessert.

Als zusätzliche Korrekturmassnahme wurde die Differenzierung der Lärmgebühren per Januar 2025 weiter verschärft und die Dialoge mit den Fluggesellschaften betreffend Vorverlegung von Starts fortgesetzt.

 

SIL-Lärmbericht 2023

Als dritter Schweizer Landesflughafen muss der EuroAirport periodisch einen Nachweis über die Lärmbelastung über Schweizer Gebiet erstellen. Gemäss SIL (Sachplan Verkehr, Teil Infrastruktur Luftfahrt) ist alle drei Jahre ein Lärmnachweis zu erbringen. Aufgrund der 2019 erstmals beobachteten Überschreitung der Immissionsgrenzwerte (IGW) der Lärmschutzverordnung hat sich der EuroAirport freiwillig verpflichtet, die Lärmbelastung durch den auf der Plattform registrierten Flugverkehr jährlich zu berechnen, zusätzlich zu der im SIL festgelegten regulatorischen Verpflichtung.

Durch den pandemiebedingten Verkehrsrück¬gang hat sich die Lärmbelastung in den Jahren 2020 und 2021 verringert und die Vorga¬ben der Lärmschutzverordnung wurden wieder eingehalten. Im Jahr 2022 waren wiederum IGW-Überschreitungen über dem Schweizer Territorium zu verzeichnen.

Der neuste Lärmnachweis bezieht sich auf das Jahr 2023. Die IGW zwischen 22-23 und 23-24 Uhr wurden erneut überschritten. Der gesamte Bericht kann hier eingesehen werden.

Die eingeleiteten Massnahmen (Dialoge mit den Fluggesellschaften betreffend Vorverlegung von Starts, höhere Lärmgebühren, Bussen der ACNUSA, Massnahmen im Lärmvorsorgeplan 2024-28), sollten die Immissionen in der Zeit zwischen 23 und 24 Uhr mittelfristig unter die in der Schweiz geltenden Immissionsgrenzwerte senken. In der 1. Nachtstunde zwischen 22 und 23 Uhr sind weitere Analysen und daraus resultierende Massnahmen erforderlich.

 

Anteil der Südlandungen am EuroAirport per Ende 2024

Der Anteil Südlandungen (ILS 33 Landungen, Instrument Landing System) beträgt für das Jahr 2024 11,8% (Vorjahr 13,9%). Damit liegt der Wert 2024 erneut deutlich über dem im Verwaltungsabkommen vom 10. Februar 2006 über die Pistenbenützung definierten Schwellenwert von 10 Prozent. Von insgesamt 38 019 Landungen nach Instrumentenflugregeln (Vorjahr: 34‘953) erfolgten 4479 (Vorjahr: 4847) von Süden her auf Piste 33. Wie schon in den Vorjahren waren vor allem im Frühjahr und im Sommer höhere Werte zu verzeichnen.

 

Reduktion der CO2-Emissionen

Der Flughafen handelt in diesem Bereich auf zwei Ebenen: Er setzt sich zum einen dafür ein, seine eigenen CO2-Emissionen zu reduzieren. Zum anderen will er in Zusammenarbeit mit allen relevanten Akteuren der Flughafenplattform die Gesamtemissionen des Flughafens verringern.

Für die CO2-Emissionen, welche die Flughafenbetreiberin selbst verantwortet und damit auch direkt beeinflussen kann, hat sich der EuroAirport im Herbst 2021 das freiwillige Ziel von «Netto-Null-Emissionen» für spätestens 2030 gesetzt. Die Massnahmen zur Erreichung dieses ambitionierten Ziels wurden auch 2024 weiterverfolgt, insbesondere die Vorbereitungen für das neue Biomasse-Heizkraftwerk, das auf dem Gelände des Flughafens errichtet werden wird.

Im Hinblick auf die Gesamtemissionen des Flughafens werden verschiedene Massnahmen im CO2-Bereich in Zusammenarbeit mit den relevanten Akteuren der Flughafenplattform umgesetzt. Dies einerseits im Rahmen eines umfassende Mobilitätskonzepts, bei dem alle Flughafenpartner einbezogen werden, um die landseitige Erreichbarkeit des Flughafens fossilfreier zu gestalten. In dieses Gesamtkonzept fügt sich auch die neue Buslinie EuroAirport-Lörrach ein, die im Dezember 2024 eröffnet wurde. Andererseits durch gezielte Anreize für Airlines, das modernste Fluggerät am EuroAirport einzusetzen.

 

Ausblick 2025

Neues Direktorenteam am EuroAirport

Der EuroAirport freut sich, in den kommenden Monaten den neuen Direktor und den neuen stellvertretenden Direktor des EuroAirport willkommen zu heissen. Am 1. April wird Tobias Markert seine Funktion als Direktor übernehmen. Renaud Paubelle wird sein Amt als stellvertretender Direktor am 1. Juli antreten. Beide bringen langjährige Erfahrung im Aviatikbereich mit sich, und der Flughafen wünscht ihnen bereits heute einen guten Start in den neuen Funktionen.

Entwicklungsaussichten

Mit 9,2 Mio. für das Jahr 2025 budgetierten Passagieren werden die Vorkrisen-Zahlen leicht übertroffen. Es sind zudem Investitionen in der Höhe von 44 Mio € vorgesehen, in erster Linie in den Bereichen Dienstleistungsqualität und Umwelt (z.B. Installation von Photovoltaikanlagen).

Das Schwergewicht liegt auf Massnahmen zur Steigerung der Dienstleitungsqualität. So wird 2025 die Neugestaltung der Flughafen-Gastronomie abgeschlossen werden. Die neuen Restaurants werden derzeit sukzessive eröffnet, so dass voraussichtlich per April 2025 ein komplett neues Angebot vorliegen wird.

Beim strategischen Geschäftsfeld Fracht erwartet der Flughafen eine Rückkehr zum Vorpandemieniveau. Das Jahr 2025 wird ein besonderes Jahr für die Fracht am EuroAirport – das "State of the Art" Cargo Terminal feiert sein 10-jähriges Jubiläum. Der moderne Bau garantiert effiziente Anlieferungs- und Umschlagprozesse sowie - speziell für die pharmazeutische Industrie - eine durchgängige Temperaturführung im Bereich von 15 bis 25 Grad Celsius in der ganzen Halle.

Beim Geschäftsfeld Industrie wird eine weiterhin stabile Entwicklung erwartet. Die geplanten grossen Projekte werden weitergeführt.

Die beiden für den Flughafen entscheidenden Grossprojekte, die ab 2027 vorgesehenen Arbeiten für den Terminalanbau und die für 2026 geplante Pistensanierung, werden im Jahr 2025 weiter vorbereitet werden. Beim Projekt Bahnanschluss wird sich der Flughafen in der nächsten Phase an der Fortsetzung der Planungsarbeiten beteiligen.

Der EuroAirport freut sich bereits jetzt, für die 2025 in Basel stattfindenden Grossereignisse Eurovision Song Contest und UEFA Women’s EURO als Eingangstor zu dienen und seinen Beitrag zur Stärkung der Willkommenskultur im Dreiländereck zu leisten.