Pisten und ihre Benutzung
Pistensystem
Der Flughafen Basel-Mulhouse verfügt über ein System mit zwei sich kreuzenden Pisten. Die Hauptpiste ist 3900 Meter lang und kann von allen Flugzeugtypen und bei jedem Wetter benutzt werden. Die sekundäre Ost/West-Piste hat eine Länge von 1715 Metern. Ihre Benutzung ist abhängig vom Typ und der Leistung der Flugzeuge. Sie dient vor allem für den Start kleinerer und mittlerer Flugzeuge gegen Westen.
An- und Abflugprozeduren
Die Abflugprozeduren legen für jede Piste und Pistenrichtung fest, auf welche Art und Weise die Übergabepunkte zur übergeordneten Luftraumkontrollzone erreicht werden müssen. Die Besatzung folgt dabei einem für jeden Flugzeugtyp eigenen lärmoptimierten Verfahren. Die Flugspuren weisen eine erhebliche Streuung auf, welche vom Flugzeugtyp, den Wetterverhältnissen und der Genauigkeit der Instrumente beeinflusst wird. In Ausnahmefällen (z.B. wetterbedingt oder aus Gründen der Verkehrstrennung) können Abweichungen von den Standardprozeduren auftreten. Die Regelung dieser Spezialfälle obliegt der Flugsicherung.
Die Hauptpiste ist mit zwei sogenannten Instrumentenlandesystemen hoher Präzision ausgerüstet, dem ILS 15 für die Landungen von Norden und dem ILS 33 für die Landungen von Süden her. Die grosse Mehrheit der Landungen (rund 90%) erfolgt mit dem ILS 15 über den Forêt de la Hardt. In rund 10% der Fälle wird von Süden her auf die Piste 33 gelandet.
Benutzungsrichtung der Pisten
Die Wahl der Pistenrichtung hängt vor allem von den Windverhältnissen ab. Des Weiteren können auftretende Wetterphänomene (z.B. Gewitterzellen) in die Entscheidung einfliessen.
In Übereinstimmung mit den internationalen Empfehlungen wird die Piste 15 aus Sicherheitsgründen nicht mehr benutzt, sobald die durchschnittliche Rückenwindkomponente 5 Knoten übersteigt (bei diesem Wert treten in der Regel kurzzeitige Windstösse oder Böenspitzen aus Norden auf, die 10 Knoten erreichen können).
Die Flugsicherung beurteilt die Situation laufend aufgrund der in Pistennähe gemessenen Windwerte und der auftretenden Böenspitzen. Der Pistenwechsel wird zudem von der Wettervorhersage (Entwicklung in den nächsten Stunden), dem Pistenzustand und dem Flugverkehrsaufkommen beeinflusst. Da jeder Pistenwechsel eine Neuorganisation der landenden und startenden Flugzeuge in einem grösseren Umkreis erfordert, ist ein häufiger Wechsel während eines Tages und vor allem während der "Stosszeiten" zu vermeiden.
Statistiken zur Pistennutzung sowie Karten zur Überflugdichte finden Sie im WebReporting.
Letzte Aktualisierung - Dezember 2021 -