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Neue Bahnanbindung EuroAirport

Die Bilanz des zweiten Mitwirkungsverfahrens steht der Öffentlichkeit jetzt auf der Internetseite eapbyrail zur Verfügung.

Das zweite öffentliche Mitwirkungsverfahren zum Projekt der neuen Bahnanbindung für den EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg fand vom 13. September bis 12. Oktober 2018. statt. Es ermöglichte den Einwohnern und Akteuren, sich zu informieren, sich auszutauschen und sich zum Projekt zu äussern.

Das Mitwirkungsverfahren fand in Frankreich, der Schweiz und Deutschland statt und gab Anlass zu 4 öffentlichen Veranstaltungen, die in Saint-Louis, Basel, Mulhouse und Lörrach organisiert wurden. Zur umfassenden Einbeziehung der Öffentlichkeit wurden verschiedene Möglichkeiten angeboten, um sich zu informieren und zu äussern (Workshops, Internetseite, Online-Meinungsformular, Facebook, Präsentationsvideo des Projekts, App mit dem zukünftigen Fahrplan, etc.). Zudem wurde zur Vertiefung der Thematik des Schienenlärms am 13. Februar 2019 eine zusätzliche öffentliche Veranstaltung in Saint-Louis organisiert.

Das Mitwirkungsverfahren wurde durchgeführt von den Auftraggebern SNCF Réseau und dem Flughafen Basel-Mulhouse in Zusammenarbeit mit der Région Grand Est, der französischen Bestellbehörde für den regionalen Schienenpersonenverkehr (TER) und den nicht-städtischen Strassenverkehr und dem Bundesamt für Verkehr (BAV), das für die Umsetzung der nationalen Verkehrspolitik der Schweiz zuständig ist.

Das Mitwirkungsverfahren stand unter der Aufsicht eines Verfahrensbürgen, François Leblond, der für den reibungslosen Ablauf des Verfahrens und die Qualität der mitgeteilten Informationen Sorge trug.


DIE WICHTIGSTEN ERKENNTNISSE DES MITWIRKUNGSVERFAHRENS

Die Bilanz des Mitwirkungsverfahrens bringt vier wichtige Erkenntnisse (untenstehend aufgeführt) ans Licht, und die Projektträger der neuen Bahnanbindung für den EuroAirport verpflichten sich, diesen nachzukommen:
•    Das Projekt wird mehrheitlich unterstützt und dringend erwartet: Die Projektträger werden ermutigt, die Studien und Diskussionen zur Finanzierung des Baus fortzuführen
•    Die Problematik des Schienenlärms in Saint-Louis und für die Anrainergemeinden der bestehenden Linie Mulhouse-Basel wird berücksichtigt: Die akustische Studie wurde weiter vertieft und die Resultate wurden an der öffentlichen Veranstaltung vom 13. Februar 2019 in Saint-Louis vorgestellt und detailliert erklärt
•    Zur Berücksichtigung der Schnittstellen zwischen dem Projekt der neuen Bahnanbindung und den lokalen, von Saint-Louis Agglomération getragenen Projekten wurden Varianten ausgearbeitet und im Januar 2019 von den Projektträgern vorgeschlagen. Es wurden einvernehmliche Standpunkte gefunden, auf deren Basis infrastrukturelle Beschlüsse insbesondere bezüglich des Viadukts beim Technoport und der Strassenzufahrten zum Euro East Park getroffen werden können
•    Die zahlreichen geäusserten Erwartungen an den Fahrplan wurden sorgfältig notiert: Intermodalität, Parkplätze bei den Bahnhöfen, Anschlussfahrten auf dem Flughafengelände, an die Arbeitszeiten der Arbeitnehmer und die ersten und letzten täglichen Flüge angepasste Betriebszeiten, etc. Die für den Verkehr zuständigen Behörden verpflichten sich, diese Erwartungen zu berücksichtigen und mit den Gemeinden zusammenzuarbeiten, um die Bedingungen, durch die das Bahnangebot noch attraktiver gestaltet werden kann, vor der Inbetriebnahme der neuen Bahnanbindung umzusetzen.


DIE IM INTERNET AUFGESCHALTETEN DOKUMENTE

Auf der Internetseite eapbyrail sind folgende Dokumente aufgeschaltet:

•    die von den Projektträgern (SNCF Réseau, EuroAirport, Région Grand Est, BAV) verfasste Bilanz des Mitwirkungsverfahrens
•    die Anhänge zur Bilanz, welche die Berichte sämtlicher Veranstaltungen des Mitwirkungsverfahrens (Französisch und Deutsch), sowie alle erhaltenen Beiträge in ihrer Originalsprache umfassen
•    der vom Bürgen des Mitwirkungsverfahrens, François Leblond, verfasste Abschlussbericht
•    die Berichte und Zusammenfassungen der sozioökonomischen Studie, der Studie über den Schienenlärm, der Luftverkehrsstudie sowie ein technisches Merkblatt zur Methodik der Berechnung der Auswirkungen des Projekts auf den Fluglärm


DAS PROJEKT DER NEUEN BAHNANBINDUNG EUROAIRPORT

Das Projekt der neuen Bahnanbindung wird derzeit im Hinblick auf eine Inbetriebnahme im Jahr 2028 vorangetrieben.

Es zielt darauf ab, eine effiziente Bedienung des EuroAirport anzubieten, den ganzen Tag zwischen 5 und 23 Uhr, nach einem Taktfahrplan und mit drei folgenden Verbindungen
•    Strasbourg-Mulhouse-Basel: 2 Züge pro Stunde und pro Richtung
•    Mulhouse-Basel-Liestal: 2 Züge pro Stunde und pro Richtung
•    EuroAirport-Basel-Laufen: 2 Züge pro Stunde und pro Richtung
Dank der zahlreichen Umsteigemöglichkeiten in den angebundenen Städten kann ein grosses trinationales Gebiet, das Südbaden, die Nordwestschweiz, das Elsass und den Norden der Franche-Comté umfasst, erschlossen werden.

Mit der am 15. Dezember 2017 unterzeichneten Absichtserklärung haben sich die Région Grand Est, die Kantone Basel-Landschaft, Basel-Stadt und Solothurn dazu verpflichtet, das Bahnangebot zum EuroAirport nach der Fertigstellung des Projekts umzusetzen.

Für die Umsetzung der Bahnanbindung sind folgende bauliche Massnahmen erforderlich, deren Kosten unter den wirtschaftlichen Bedingungen vom Juni 2017 mit 250 Millionen Euro ohne Steuern veranschlagt werden:

•    Bau eines 6 km langen Schienenabschnitts als Abzweig der bestehenden Bahnstrecke Strassburg-Mulhouse-Basel
•    Bau einer direkt mit dem Flughafenterminal verbundenen Haltestelle

Täglich fahren fast 25 000 Menschen – Fluggäste, Flughafenbesucher und Mitarbeitende der Unternehmen am Flughafenstandort – zum EuroAirport oder verlassen ihn. Das Projekt der neuen Bahnanbindung wird diesen Nutzern direkte, schnelle und zuverlässige Bahnverbindungen bieten und damit eine deutliche Verlagerung des Verkehrs von der Strasse auf die Schiene bewirken.

Darüber hinaus ist das Projekt ein fester Bestandteil des Angebotszielkonzepts der trinationalen S-Bahn Basel (trireno). Damit werden das französische und schweizerische Bahnnetz besser verknüpft und die täglichen Fahrten der Pendler erleichtert, in dem Direktverbindungen ohne Umsteigezwang in Basel geschaffen werden.



* Ein erstes Mitwirkungsverfahren zum Projekt hatte vom 6. Mai bis 20. Juni 2013 stattgefunden.