Ein Stück Normalität
In der aktuellen Situation rund um COVID-19 nimmt der EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg eine wichtige Rolle ein: Er ermöglicht Frachtflüge, die lebenswichtige Güter ein- und ausfliegen.
Die Reisemöglichkeiten sind weltweit stark eingeschränkt. Der Flugverkehr im Passagierbereich steht beinahe still. Die Flughäfen sind zwar offen, geflogen wird aber kaum noch. Anstelle der rund 100 üblichen Starts pro Tag verkehren aktuell täglich nur noch ein bis zwei Passagierflugzeuge am EuroAirport. Für ein Stück Normalität während dieser ausserordentlichen Lage sorgen die Frachtflüge, ein wichtiges Standbein des EuroAirport. Der internationale Verkehr von Waren bleibt auch zu Corona-Zeiten weiterbestehen. Dies aus gutem Grund: die Frachtflüge transportieren häufig lebenswichtige Güter. So werden Schutzmasken und Schutzbekleidung für das Sanitätspersonal in unserer Region angeliefert, und im Ausland benötigte Waren wie Pharmaprodukte von Basel ausgeliefert.
Angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage verhält sich der Warenverkehr von Industrie- und Handelsgütern eher rückläufig. Dass sich das Transportvolumen am EuroAirport dennoch von zehn auf rund 15 Frachtflüge pro Tag vergrössert hat, liegt auch an dessen Hilfestellung gegenüber anderen Frachtflughäfen. Wenn diese aufgrund der Krisensituation nicht mehr über die für den Luftverkehr erforderlichen Kapazitäten verfügen, springt der EuroAirport ein. So werden beispielsweise Frachtflüge der Qatar Airways, deren Landungen ursprünglich in Luxemburg geplant waren, nach Basel umgeleitet.
Rund 70 Prozent der Luftfracht werden normalerweise in Passagierflugzeugen transportiert. Weil diese Maschinen jetzt stillstehen, stossen auch diejenigen Flugzeuge an ihre Grenzen, die ausschliesslich für den Frachttransport konzipiert wurden. Immer mehr Fluggesellschaften passen sich den neuen Umständen an, indem sie unbenutzte Passagierflugzeuge für den Frachttransport einsetzen. So steuern derzeit grosse Passagiermaschinen, die normalerweise andere Flughäfen anfliegen, zusätzlich auch den EuroAirport an.
Um die gewohnten Lieferketten weiterhin sicherzustellen, verkehrt am EuroAirport ein Teil der Frachtflüge am frühen Morgen und in den späten Abendstunden. Diese Flüge ermöglichen kurze Lieferfristen, die gerade bei lebensnotwendigen Gütern entscheidend sind. «Wir sind froh, dass wir mit den Frachtflügen die Anbindung an den internationalen Luftverkehr sicherstellen. Auch die Sanitätsflüge sind wichtig, um die Spitäler in der Region zu entlasten. So leisten wir einen wichtigen Beitrag für die Region» so Matthias Suhr, Direktor des EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg.