Editiorial
Sehr geehrte Damen und Herren
Es freut mich, dass ich Ihnen als Einleitung zu diesem Umweltbulletin positive Nachrichten überbringen kann:
Am 1. Februar 2022 trat das neue Betriebsreglement des Flughafens in Kraft, das neu zusätzliche Massnahmen zur nächtlichen Lärmreduzierung enthält.
Die neuen Massnahmen, welche die bereits bestehenden Massnahmen zur Lärmreduzierung ergänzen, beinhalten ein Verbot geplanter Starts zwischen 23 Uhr und Mitternacht sowie ein Verbot von Starts und Landungen besonders lauter Flugzeuge in den Nachtstunden zwischen 22 Uhr und Mitternacht sowie zwischen 5 und 6 Uhr. Eine erste Bilanz nach rund eineinhalb Monaten ist positiv:
- Seit dem 1. Februar bis und mit 15. März 2022 gab es keine geplanten Starts nach 23 Uhr.
- Seit dem 1. Februar bis und mit 15. März 2022 gab es 8 verspätete Starts nach 23 Uhr. Es wird derzeit durch die französische Zivilluftfahrtbehörde DGAC untersucht, ob diese Verspätungen vom jeweiligen Luftfahrtunternehmen zu verantworten sind oder nicht.
Auch wenn in den ersten beiden Monaten der Flugverkehr naturgemäss noch nicht so ausgeprägt war, sind im Vergleich zum Januar 2022, als noch 68 Starts nach 23 Uhr durchgeführt worden waren, die Starts doch um rund 90% zurückgegangen. Wir hoffen, dass sich dieser positive Trend auch in den nächsten Monaten fortsetzen wird. Der Flughafen wird im Online-Tool WebReporting transparent über die aktuelle Situation informieren.
Durch den neuen Erlass ist ein Teil der Starts, die bis zum 31. Januar 2022 zwischen 23 und 24 Uhr stattgefunden haben, in die Zeitspanne 22-23 Uhr vorverlegt worden. Betroffen davon sind vorwiegend Expressfrachtflüge. Die betroffenen Unternehmen haben für die Umsetzung der neuen Massnahmen sowohl in die Logistik als auch in die Infrastruktur erheblich investiert. Da durch die Vorverlegung der Starts weniger Zeit für die Abwicklung der Transportvorbereitungen zur Verfügung steht, mussten entsprechende Optimierungen vorgenommen werden: Prozesse wurden gestrafft und die Kapazitäten in der Abfertigung wurden ausgebaut. Dies betrifft einerseits die Infrastruktur (zusätzliche Röntgengeräte, modernere Rollbänder etc.) und andererseits das Personal, das aufgestockt worden ist.
Der Flughafen wird die Lärmentwicklung weiterhin genau beobachten, um mögliche negative Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und entsprechend handeln zu können.
Dem EuroAirport ist jedoch nicht nur die Reduzierung des Fluglärms ein wichtiges Anliegen - er setzt sich auch aktiv für die Reduzierung der CO2-Emissionen ein. So hat der Verwaltungsrat des Flughafens im Oktober 2021 entschieden, das Ziel Netto-Null-Emissionen für seine eigenen Infrastrukturen, was ungefähr 3% der gesamten Emissionen der Plattform entspricht, nicht erst für 2050, sondern bereits für 2030 anzusetzen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden verschiedene Massnahmen und Projekte durchgeführt oder wurden bereits umgesetzt. Dazu gehört unter anderem der etappenweise Anschluss des Flughafens an eine Biomasse-Heizzentrale bis 2025 – erfahren Sie mehr darüber im entsprechenden Artikel zu diesem Thema.
Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre.
Matthias Suhr
Direktor